Schlafen ist unverzichtbar für unser Leben. Dem einen gelingt das besser, dem anderen schlechter. Aber wie genau schlafen wir gut? Wir haben nachgefragt bei Dr. Maja Hennigs, Oberärztin an der Lungenklinik Lostau und Leiterin des dortigen Schlaflabors..
Maja Hennigs ist Oberärztin an der Lungenklinik Lostau und Leiterin des dortigen Schlaflabors. Im Interview verrät sie, wie lange man schlafen sollte, wie man guten Schlaf trainieren kann und was man tun kann, wenn der Partner schnarcht.
Bild: Die Lungenklinik Lostau hat in Sachsen-Anhalt über-regionale Bedeutung für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Atmungsorgane und des Brustkorbes.
Das kann man nicht pauschal sagen. Es gibt Langschläfer und Kurzschläfer. Wichtig ist, dass die Tagesleistungsfähigkeit erhalten bleibt. Und: Für einen erholsamen Schlaf sollten alle Schlafstadien durchlaufen werden.
Zuerst verfallen wir in einen Leichtschlaf. Dann folgen der Tiefschlaf und der sogenannte REM-Schlaf, in dem das Gehirn sehr aktiv und die Skelettmuskulatur im Gegenzug dazu vollständig erschlafft ist. In dieser Phase träumen wir am intensivsten. Während der Nachtruhe sinken Körpertemperatur, Puls und Blutdruck etwas ab. Der Körper lädt sozusagen seinen Akku wieder auf.
Statistiken zufolge im Schnitt sieben Stunden. Das ist allerdings individuell unterschiedlich und hängt vom eigenen Befinden und der Leistungsfähigkeit am nächsten Tag ab. Wenn zum Beispiel ein Kurzschläfer sein ganzes Leben lang mit vier Stunden Schlaf auskommt, ist das akzeptabel.
Durchaus. Ruhige Bedingungen zum Schlafen sind wichtig. Genau wie frische Luft und nicht zu warme Temperaturen. Ins Bett gehen sollte man, wenn man müde ist. Wer abends so lange vor dem TV sitzt, dass er dabei einschläft, dann wach wird und ins Bett geht, schläft eher schlechter. Zudem braucht unser Körper zum Schlafen Dunkelheit. Das Schlafhormon Melatonin, das für einen gesunden Schlaf sorgt, wird etwa nur bei Dunkelheit ausgeschüttet.
Auch da gibt es kein Allgemeinrezept. Manche Menschen können nur schlafen, wenn sie irgendein Geräusch neben sich haben. Die stört das Schnarchen nicht. Wenn man allerdings ständig im eigenen Schlaf unterbrochen wird und die Leistungsfähigkeit darunter leidet, muss man etwas ändern. Unter Umständen sind das dann eben getrennte Schlafzimmer. Oder man schickt den Partner zum Arzt, um Behandlungsmöglichkeiten zu prüfen.