Der Möseraner Triathlet Martin Prost möchte mit frischen Ideen Kindern die Freude am Sport vermitteln.

Rund 54 Prozent aller Deutschen bringen zu viele Kilos auf die Waage – so bescheinigten es uns RKI und Statistisches Bundesamt erst vor wenigen Jahren. Häufig seien bereits junge Erwachsene von Übergewicht betroffen. Hinzu kommt, dass es uns Erwachsenen deutlich zu selten gelingt, den inneren Schweinehund zur täglichen Bewegungs- und Gesundheitseinheit zu überwinden. „Bei Kindern gelingt das am besten spielerisch. Genau das wollen wir nutzen“, sagt Martin Prost aus Möser. Der 40-Jährige ist Triathlet und hat schon so manchen beeindruckenden Erfolg gefeiert. Jetzt möchte er auch Kinder und Jugendliche für Sport und Bewegung begeistern. Am liebsten natürlich in seiner Lieblingssportart, dem Triathlon.

TRIATHLON FÜR KIDS

„Triathlon ist eigentlich ganz einfach“, sagt er. Denn Schwimmen, Radfahren und Laufen lassen sich super in den Alltag integrieren. „Dazu braucht es lediglich Badebekleidung, T-Shirt, Sporthose, ein Fahrrad, Helm sowie Laufschuhe. Fertig.“ Das regelmäßige und unterschiedliche körperliche Training bewirke nicht nur ein ausgeglichenes Körpergefühl, es beuge auch Krankheiten vor und baue Selbstbewusstsein sowie Vertrauen in die eigenen Stärken auf. Aber Triathlon für Kids? „Ja, warum nicht“, sagt Prost und erklärt seine Idee. „Ich möchte Kindern den Spaß am Sport näherbringen, daran, in Bewegung zu bleiben.“ Ihr müsst Schwimmen lernen, müsst dies oder jenes – wie oft habe er das schon gehört. „Mir geht es darum zu zeigen, dass sportliche Betätigung – egal ob im Wasser, auf dem Rad oder auf zwei Beinen wie beim Triathlon

– richtig Spaß machen kann. Und dass man zugleich etwas Gutes für seine Gesundheit

tut.“ Dafür möchte er Kids wie auch Eltern und Erziehende sensibilisieren. Wie?

EINFACH MAL SCHNUPPERN

Im Landkreis gibt es über 60 Kitas. Hier wolle er ansetzen und auf die vielseitigen Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten in der Region aufmerksam machen. Damit das für Kids greifbar wird, plane er zum Beispiel einen Mini-Triathlon für die Jüngsten. Mit einer besprühten kleinen Hindernisbahn, wo es um den Bezug zu Wasser geht. Mit einem Laufradparcours sowie einem kleinen Lauf. „Zu Hause können die Kids dann stolz ihre Urkunden präsentieren“, sagt er. Denkbar wäre laut Prost so ein Schnupper-Triathlon zum Beispiel im Rahmen eines Kita-Sommerfestes. Für die Eltern stelle er sich ein Infomaterial vor, wo im Landkreis welche Sportart möglich ist.

WORAUF WARTEN?

Wer noch nicht schwimmen kann, dem legt Martin Prost einen Kurs in der aufwendig sanierten und vor einem Jahr neu eröffneten Burger Schwimmhalle ans Herz. Hier warten unter anderem ein 25-Meter-Schwimmbecken mit Hintergrund: einer Wassertiefe von 1,85 Metern sowie ein 80 Zentimeter bis 1,30 Meter tiefes, zwölf Meter langes Nichtschwimmerbecken. Für die anderen beiden Sportarten Laufen und Radfahren biete die üppige Natur des Jerichower Landes die besten Voraussetzungen. Worauf also warten? Wer nicht alleine loslegen will, weil es gemeinsam einfach mehr Spaß macht, dem empfiehlt er, sich in einem der zahlreichen Sportvereine im Jerichower Land Gleichgesinnte zu suchen. In der Burger Schwimmhalle zum Beispiel trainieren gleich mehrere Vereine. Darunter der SC Hellas Burg 1913 e. V., der ein breites Spektrum an Sportarten im Wasser bietet. Und: Hier können Kids auch Schwimmen lernen. Der Verein bietet Schwimmkurse für Nichtschwimmer ab 5 1/2 Jahren. Neben Schwimmen wird Wasserball gespielt, Aquafitness und Gymnastik betrieben. Natürlich gibt’s auch Triathlon! Kein Wunder also, dass auch Martin Prost hier regelmäßig anzutreffen ist. Sein Ziel ist es, möglichst viele Eltern dazu zu ermutigen, ihre Kinder zu einer sportlichen Betätigung zu motivieren. „Dafür möchte ich Anreize schaffen, aber letztendlich liegt die Umsetzung in den Händen der Eltern. Selbst wenn am Ende nur fünf Kinder mehr aktiv sind und präventive Maßnahmen greifen, ist das bereits ein bedeutsamer Erfolg.“

EIGENE STÄRKEN ENTDECKEN

„Was Triathlon für mich ausmacht? Hier kann jeder das einbringen, was er besonders gut beherrscht, und das ausgleichen, was vielleicht nicht so gut klappt. Mich hat Triathlon gelehrt, dass man mit Ausdauer an den Dingen arbeiten sollte, die weniger gut laufen. So kann man sich am Ende selbst zeigen, was in einem steckt, kann über sich hinauswachsen.“

„Ich sehe meine Kernaufgabe vor allem in der Motivation der Eltern, ihre Kinder an die sportliche Betätigung heranzuführen, die Freude daran zu wecken und aufrechtzuerhalten. Denn Sport ist ein Lebensbegleiter, für den sie bei ihren Kids heute den Grundstein legen können.“ Martin Prost, Triathlet