Daniela Gummelt gibt ihr Know-how in Sachen gesunde Ernährung in Kursen weiter.

Was heißt eigentlich gesunde Ernährung?

Ursprünglich, sprich so natürlich wie möglich zu essen. Also frisch Zubereitetes aus regionalen Produkten. Viel Gemüse, etwas Obst, komplexe Kohlenhydrate wie zum Beispiel Vollkorn, Hirse, Buchweizen, Hülsenfrüchte, gute Fette wie zum Beispiel hochwertiges Olivenöl, Leinöl, Ghee, Kokosfett. Bei mir kommt durchaus auch Fleisch auf den Teller, allerdings achte ich auf artgerechte Tierhaltung und greife zu Produkten aus der Region. Da weiß ich, das ist gutes Fleisch. Und das enthält zugleich gute Fette, die unser Körper braucht. Die Qualität der Lebensmittel spielt für mich die entscheidende Rolle. Ich kaufe lieber weniger, dafür aber bewusst Gutes. Ansonsten gilt für eine gesunde Ernährung: möglichst kein Zucker, keine Konservierungs- und Farbstoffe, kein Junkfood, kein Fertigessen. Und: Abwechslung! Man sollte sein Essen variieren. Je mehr verschiedene Lebensmittel, desto besser für die Darmflora. Wichtig fürs Wohlbefinden ist neben der Ernährung der gesamte Lifestyle. Dazu gehört körperliche Bewegung, gesunder Schlaf, ein Stressmanagement – auch schlechte Gedanken machen uns krank.

Sie bieten Gesundheitskurse an. Welche sind das?

Neben Fastenkursen auch Kochkurse rund um eine gesunde Ernährung. Unter anderem zu solchen Themen: Wie stelle ich selber pflanzliche Milch (Mandelmilch, Hafermilch, Hanfsamenmilch etc.) her. Wie bereite ich ein gesundes Frühstück zu. Oder: Kochen mit Hülsenfrüchten als Alternative zu Fleisch. Die Kohlenhydrate aus den Hülsenfrüchten gehen langsam ins Blut über und halten so den Blutzuckerspiegel langfristig im Gleichgewicht. Auch ein Fermentationskurs, ein Grüner-Smoothie-Kurs sowie ein Kurs zu Gerstengras und Chlorella-Algen stehen bei mir auf dem Programm. Alle Kursangebote finden sich demnächst auf der Internetseite von Nelumbo Kosmetik.

Warum sollte man fasten?

Um den Körper zu reinigen, ihn mal runterzufahren. In unserer heutigen Ernährung nehmen wir haufenweise verarbeitete Lebensmittel mit Zucker, Farbstoffen und Konservierungsstoffen zu uns. Vieles davon braucht der Körper gar nicht und trägt es deshalb als Ballast mit sich herum. Hinzu kommt, dass wir in einer Gesellschaft leben, an der es ständig und an jeder Ecke etwas zu essen gibt. Hunger kennt kaum noch jemand. Dabei ist es durchaus gut, Hunger zu haben. Dann nämlich arbeitet unsere Verdauung gleich viel besser.

Wie funktioniert Fasten?

Am besten in der Gruppe. Und mit dem Wissen darum, was es bedeutet. Wichtig: Man sollte nicht von einem Tag auf den anderen mit dem Fasten loslegen. Ich bereite meine Kursteilnehmer darauf vor, begleite sie während und auch nach dem Kurs. Wir starten bereits zwei Monate vorher mit einem Infoabend, wo ich erkläre, warum es gut ist, den Körper einfach mal zu resetten, ihm eine Pause von der üblichen Nahrungsaufnahme zu gönnen. Ich zeige auf, was in unserem Körper passiert, wenn wir zum Beispiel zu viel Zucker konsumieren, wie sich Schadstoffe im Fettgewebe ablagern und welche Auswirkungen das hat. So bekommen Cellulite, Arthrose und Co. sozusagen ein Gesicht. Bei einem weiteren Vortrag erläutere ich, was beim Fasten passiert und wie man den Körper dabei am besten unterstützt. Erst dann startet das eigentliche Fasten. In dieser Zeit begleite ich meine Gruppe, poste Rezepte, stehe für Fragen und die Motivation zur Verfügung.

Welche Fastenmethoden empfehlen Sie?

Das kommt darauf an, ob jemand bereits Erfahrungen hat oder neu einsteigt. Auf jeden Fall empfehlen kann ich das Basenfasten. Dabei isst man, aber eben nur basische Nahrungsmittel. Dazu gehören die meisten Gemüse- und Obstsorten. Die Gerichte können mit Sahne abgerundet werden, das ist ein neutrales Fett. Sehr geeignet sind zudem Keime. Sie enthalten viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Außerdem sind sie kalorienarm und reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Hier im Laden bieten wir – neben Kosmetik – zugleich gesunde Lebensmittel an. Zum Beispiel Brot aus gekeimtem Getreide, Olivenöl, Kokosfett sowie Bio-Brotaufstriche. Man kann aber auch selbst Buchweizen, Quinoa oder Hafer keimen. Basenfasten empfehle ich über eine Dauer von einer bis zu zwei Wochen. Das klassische Buchinger-Fasten ist schon deutlich strenger. Es erlaubt keinerlei feste Kost. Morgens Tee mit Zitrone, bei Bedarf ein wenig Honig. Mittags gibt’s einen Obst-/Gemüsesaft und abends eine Gemüsebrühe. Und zwischendurch reichlich Kräutertees und Wasser. Ich empfehle dafür fünf Tage. Ganz wichtig: Den Körper mit zwei Entlastungstagen vorbereiten und auch die Aufbautage danach nicht vergessen. Die Königsdisziplin ist das Fasten nur mit Tee und Wasser.

Wie lange sollte man fasten?

Das hängt davon ab, für welche Fastenkur man sich entscheidet und ob man bereits geübt ist. Zweimal im Jahr Basenfasten, das kann man sich auf jeden Fall gönnen. Gut zu wissen: Es muss nicht immer eine komplette Fastenkur sein, auch mal einen oder zwei Tage zwischendurch tun dem Körper gut. Zum Beispiel mit grünen Smoothies oder Säften. Fürs Saftfasten empfehle ich einen guten Entsafter. Und dann sind Geschmack und Kreativität kaum Grenzen gesetzt: Sellerie, Gurke, Apfel, Rote Bete, Karotte – erlaubt ist, was mundet. Insgesamt gilt: Auf den Körper hören. Geht’s mir gut damit? Wenn nicht, gerne auch mal variieren, zum Beispiel vom Buchinger-Fasten aufs Basenfasten umschwenken.

Unter welchen Bedingungen sollte man fasten?

Fasten braucht Ruhe. Gönnen Sie sich Zeit für sich selbst. Beim Fasten räumt der Körper auf körperlicher wie auch geistiger Ebene auf. Da können Dinge hochkommen, die man im Alltag verdrängt und die oft mit Essen kompensiert werden.

Eignet sich Fasten zum Abnehmen?

Nein. Dazu bedarf es in den meisten Fällen mehr, nämlich einer Umstellung von Gewohnheiten, allem voran der Ernährungsgewohnheiten. Dazu kommen Faktoren wie ausreichend körperliche Bewegung, die Reduktion von Stress, ausreichend Schlaf.

Wie lange braucht der Körper für eine Ernährungsumstellung?

Das hängt davon ab, wie man sich bisher ernährt hat. Je ungesünder, desto länger dauert die Umstellung. Ein bis zwei Monate sollte man schon einkalkulieren. Zudem gilt, je langsamer man seine Ernährung umstellt, desto besser, denn der Körper hat sich auch an schlechte Ernährung gewöhnt. Er hat ja auch gar keine andere Wahl. Er nimmt, was er kriegt, und arbeitet damit. Das kann bedeuten: Wer nie Rohkost gegessen hat und auf einmal nur noch Rohkost verzehrt, kann damit seinen Darm überfordern. Der reagiert mit Blähungen, weil ihm für die Verarbeitung schlichtweg die entsprechenden Darmbakterien fehlen. In diesem Fall empfehle ich eher gedünstetes Gemüse. Jeder muss also für sich ausprobieren, was gut für ihn ist. Und bitte nichts stur nehmen. Ich esse auch mal Pizza oder ein Stück Kuchen.

Wie oft sollte man essen?

Ich empfehle zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag und möglichst keine Zwischenmahlzeiten. Wobei im Übrigen auch ein Kaffee mit Milch als Zwischenmahlzeit gilt. Genau wie ein Snack. Denn jedes Mal muss der Körper seine Verdauungsmaschinerie wieder anwerfen. Zwischen den Mahlzeiten freut er sich über eine kleine Auszeit.

Seien Sie dabei: Demnächst lädt Daniela Gummelt zum „gesunden Kaffeeklatsch“ ein. Im Angebot: Lupinenkaffee mit aufgeschäumter Mandelmilch und Selbstgebackenem, zum Beispiel einer leckeren Mohn-Rohkost-Torte.

Wann: donnerstags von 14.00 bis 17.00 Uhr + jeden ersten Sonntag im Monat

Wo:     bei Nelumbo Kosmetik in Parey, Bittkauer Weg 15