Der Burger Kleingartenverein Paradiesmühle setzt auf ein generationsübergreifendes Miteinander.
Endlich wieder raus! Endlich wieder buddeln, pflanzen, säen, gießen oder einfach nur die Natur genießen. „Im Mai, Juni ist es hier bei uns besonders schön. Überall blüht es, das Grün ist frisch, das Unkraut hält sich noch zurück“, sagt Kilian Borde lachend. Gemeinsam mit Papa Tino Borde gehört der 22-jährige Student dem Vorstand des Kleingartenvereins Paradiesmühle e. V. an – er als Kassenwart, sein Vater ist Vorstandsvorsitzender. „Meine Eltern haben ihren Garten seit über 30 Jahren, meine Großeltern seit mehr als 50 Jahren“, sagt Kilian Borde. Das sei typisch für die hiesigen Pächter. „Wir gärtnern hier generationsübergreifend zusammen.“ Das bestätigt auch Michael Zander, stellvertretender Vorsitzender. „In unserem Verein sind viele Freundschaften entstanden, bei denen das Alter keine Rolle spielt“, sagt der 70-Jährige.
Es gibt noch Platz
Ruhig am Stadtrand gelegen, ein Badesee um die Ecke, entstand die 45.000 Quadratmeter große Anlage einst für die Burger Walzwerker. Heute umfasst sie 93 Parzellen, 65 davon sind verpachtet. „Es gibt also noch Platz“, sagt Kilian Borde und empfiehlt den Verein gezielt auch jungen Familien. „Bei uns verbringst du Zeit in der Natur – egal ob aktiv oder relaxt. Hier kannst du Obst und Gemüse anbauen und ernten. Tomaten, Radieschen und Co. sind Marke Eigenanbau.“ Für Vater und Sohn ganz wichtig: das Miteinander im Verein. „Hier triffst du Gleichgesinnte, kannst dich austauschen, unterstützt dich. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist für mich fast genauso schön wie das Gärtnern selbst“, sagt Kilian Borde. Das spielt unter anderem bei der Pflege der Gemeinschaftsanlagen eine Rolle. „Wenn die Hecke geschnitten, der Zaun repariert und die leerstehenden Grundstücke gepflegt werden wollen, dann packen viele Mitglieder engagiert mit an.“
Wo manch Ältere allerdings den Kopf schütteln: wenn die jungen Hobbygärtner Dinge anders machen. Wenn sich zwischen den Möhren auf einmal eine Reihe Studentenblumen findet. Oder wenn die Gartenzwerge Platz machen müssen. Doch wo Menschen mit verschiedenen Ideen zusammentreffen, erwächst etwas Neues – und das ist gut so.
Aktuelle Informationen gibt es hier: https://www.kgv-paradiesmuehle.de/

Eine Idylle in Grün: Die Kleingärtner im Paradiesmühle e. V. sind stolz auf ihre Anlagen.

Kilian Borde (re.) mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Michael Zander.