Wofür opfern die Menschen im Jerichower Land ihren Schlaf? In einer kleinen Umfrage haben wir nachgehakt.


Herbert Horn (75), Gommern

Gastwirt, verheiratet, zwei Kinder


Seit 1978 bin ich Gaststättenchef im Volkshaus Gommern. Da kann es auch mal spät werden. Familienfeiern gehen mitunter bis 1.30 Uhr. Das macht mir aber nichts aus. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Vor der Wende kamen viele Naherholungsgäste in die Gaststätte und mittwochs und samstags war Disco angesagt. Tanzveranstaltungen lohnen sich aber nicht mehr, dafür schätzen unsere Gäste das gute Essen. Auch mein Sohn ist hier beschäftigt. Er sorgt in der Küche für die kulinarischen Genüsse. Wenn ich nach der Arbeit abschalten will, „netflixe“ ich ganz gerne. Auch da spielt die Uhrzeit keine Rolle – ich schaue auch mal bis spät in die Nacht.

Amely Bierschenk (18), Kade

Schülerin, ledig


Zur Zeit lerne ich viel für mein Abi, welches ich im nächsten Jahr erfolgreich absolvieren möchte. Da kann es abends durchaus etwas länger werden. An einem Deutschvortrag habe ich schonmal bis morgens um 3.00 Uhr gesessen. Sowas geht allerdings nur am Wochenende. Ansonsten gehe ich am Wochenende auch gern mal feiern – oder jobben, um mein Taschengeld aufzubessern. Ich arbeite nebenher und bin mitunter auch in der Spätschicht eingeteilt –Feierabend ist dann erst 22.00 Uhr oder sogar in den frühen Morgenstunden. Wochentags hat für mich jedoch das Lernen oberste Priorität. Aber jetzt sind ja erstmal Ferien.

Michelle Schedetzki (23), Genthin

Auszubildende zur Erzieherin, ledig, eine Tochter


Auf jeden Fall bleibe ich für meine Tochter wach. Abends gegen 23 Uhr muss sie nochmal auf Toilette und erst danach beginnt auch für mich die Nachtruhe. Auch wenn sie nachts unruhig schläft, schaue ich öfters mal zu ihr. Außerdem gehe ich zweimal die Woche zum Tanztraining in Parey. Wenn unsere Auftritte im Januar zum Gardetraining für den Karneval stattfinden, kann es durchaus spät werden. Weil wir anschließend noch zusammen sind und feiern.

Konrad Zahn (70), Gommern

selbständiger Malermeister, verheiratet, zwei Kinder


Spannende Urlaubsdokumentationen – ob auf Netflix oder Amazon – halten mich oft bis spät in die Nacht wach. Urlaub in fremden Ländern ist für mich und meine Frau schon seit vielen Jahren ein großes Hobby. Mittlerweile habe ich rund 60 Länder bereist. Reiseberichte bringen mich immer auf gute Ideen und mitunter packe ich dann auch mal allein meine Tasche und bin für drei Wochen weg vom Tagesgeschäft. 2019 habe ich beispielsweise einen Roadtrip in den USA entlang der Route 66 gemacht – ein unglaubliches Erlebnis! Zuhause wartet dann unser Kater „Charlie“ auf die Rückkehr. Tagsüber hält er sich gern im Haus auf – aber nachts erkundet er die Umgebung. In der Morgendämmerung, gegen 4.30 Uhr, miaut es an der Tür und er bittet um Einlass.

Wolfgang Meyer (71), Burg

Rentner, Vorstandsvorsitzender Laga Förderverein, in einer Partnerschaft


Seit einigen Jahren besuche ich an der Universität Magdeburg als Gasthörer die Vorlesungen zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts. Ich bin zwar in Burg geboren – habe aber viele Jahre in Bayern und Berlin gelebt. Mit meiner Rückkehr zum Elternhaus wuchs ein großes Interesse, die Prozesse rund um das wiedervereinte Deutschland besser zu verstehen. Durch die Corona-Pandemie konnten viele Vorlesungen nur online stattfinden. Dafür erlernte ich bis spät abends und mitunter auch nachts die Funktionsweise von Anwendungen wie Zoom und Moodle. Inzwischen nutze ich mein Tablet auch für die Tageszeitung oder Video-Telefonate mit meinen zwei Enkeltöchtern und der Familie in Bayern. Es ist schon ein gewaltiger Fortschritt, mit dieser Technik zu jeder Tageszeit Informationen abrufen zu können.

Sonja Filipp (47), Burg

Assistentin Regionalverlagsleitung Volksstimme/General-Anzeiger, ledig, eine Tochter


Ich lese sehr gern. Wenn mich ein Buch so richtig fesselt, gern auch bis spät in die Nacht. Dann vergesse ich förmlich die Zeit und die Handlung läuft wie ein Film vor meinen Augen ab. Von meiner Lieblingsautorin Lucinda Riley gibt es inzwischen 7 Bücher der „Sieben-Schwestern-Reihe“. Der vorerst letzte 7. Teil ist im Frühjahr erschienen. Den muss ich mir unbedingt noch besorgen. Eigentlich bleibe ich in der Woche nicht allzu lange abends auf, da ich morgens immer so meine Zeit vor dem Verlassen der Wohnung brauche. Der Wecker klingelt daher schon um 5.30 Uhr. Ach ja: Und wenn Vollmond ist, kann ich nicht besonders gut schlafen. Aber das geht wohl vielen Menschen so.